Hausbesorger 2010

Über 80% Ja-Stimmen für die Wiedereinführung des Berufs „Hausbesorger“ hat die Wiener Volksbefragung ergeben.

Das spiegelt deutlich das Bedürfnis der Leute vor allem in Großstädten wider, nicht nur ihr Wohnhaus sauber vorzufinden, sondern auch für diverse Probleme (von kaputten Glühbirnen am Gang über den Mist, den der Nachbar ständig vor seiner Wohnungstüre stehen hat, bis hin zum Einbruchsschutz) eine Ansprechperson vor Ort zu haben.

Es sei aber davor gewarnt, die Hausbesorger generell – nach dem Motto „die guten alten Zeiten“ – zu idealisieren. Nicht selten gab es mit dem Hausbesorger klassischer Ausprägung Probleme.

Neben den Hausbesorgern, die die „gute Seele des Hauses“ waren, gab es auch solche, die ihren Pflichten nur nachlässig nachgekommen sind oder sich als Supersheriff den Hausbewohnern gegenüber gebärdet haben. Da es den klassischen Hausbesorger kaum noch gibt, geraten solche Szenarien in Vergessenheit.

Es liegt am Bundesgesetzgeber, ein „Hausbesorgergesetz neu“ zu kreieren. Dabei muss neben arbeitsrechtlichen und mietrechtlichen Aspekten auch darauf Bedacht genommen werden, dass Hausbesorger für die Bewohner auch tatsächlich im Haus anzutreffen oder zumindest erreichbar sind und dass auch eine gewisse soziale Kompetenz bei der Einstellung als Hausbesorger gewährleistet ist.