Lärmfalle Wärmeschutzfassade?

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In Zeiten von Wirtschaftskrise und Klimawandel ist die sogenannte „Thermische Sanierung“ in aller Munde. Unter dieser (häufig öffentlich geförderten) Maßnahme versteht man im wesentlichen die Erneuerung der Außenfassaden und anderer allgemeiner Teile mit besonders wärmedämmenden Materialien.

Für Mieter und Wohnungseigentümer kann die Thermische Sanierung – trotz öffentlicher Förderung – eine sehr große Kostenbelastung sein, weswegen diese Maßnahme auch nicht immer wohlwollend aufgenommen wird. Überdies bestehen zur effektiven finanziellen Einsparung (in Relation zu den Errichtungskosten und notwendigen Begleitmaßnahmen) sehr unterschiedliche Meinungen. Manche gehen davon aus, dass sich die aufgewendeten Kosten erst nach Jahrzehnten rechnen.

Auf einen zusätzlichen kritischen Aspekt machen nun die KollegInnen des Berliner Mietervereins aufmerksam.

Nach den Erfahrungen von Berliner Experten können thermische Sanierungen aufgrund möglicher Resonanzwirkung der Dämmmaterialien zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Schallisolierung in den Wohnungen führen. Ehemals ruhige Wohnhäuser sollen sich plötzlich nach Anbringung von Wärmefassaden in lärmanfällige Hausanlagen verwandelt haben.

Da in Österreich die Erfahrungen mit Wärmeschutzsanierungen nicht sehr zahlreich sind, sollte auch diesem Aspekt höhere Aufmerksamkeit gewidmet werden.

Von Wohnungsbenützern wird das Schallschutzbedürfnis als mindestens genauso wichtig oder gar höher erachtet als der Wärmeschutz.